Oli in Finnland (Suomessa)

13.7.07

En tiedä

En tiedä missä elemä on parempi, mutta luulen että elämä olisi helpompi Suomessa nyt.

En tiedä milloin minä voin tavata ystäväni:


En tiedä mitä haluan.

En tiedä mitään.

Ja en tiedä jos se on hyvä tai huono.

Oli

En tiedä milloin (ja jos) kirjoitan lisää tässä.

23.2.07

Abschiedstournee

Da stand er also, unserer Albrecht, bei unter - 20° Celsius, mitten in der Nacht in Tampere. Nachdem wir vom Bahnhof zum Marktplatz gelaufen sind, mussten wir erst ein mal in einen Pub einkehren, um nicht ganz zu erfieren. Das war der Einstieg für Albrechts erste Finnlanderfahrungen und meine Abschiedsreisen.
Die ersten beiden Tage wurde Tampere besichtigt, welches bei Kälte ungefähr so aussieht:


Und was macht man bei so einem Wetter am besten? Genau, in die Sauna gehen. Mit anschließendem Eislochschwimmen:


Das ist bei um die - 30° C Außentemperatur doch schon was eher besonderes.

Nach dem Wandern auf Aussichtstürmen und über Seen, endete die kleine Stadtbesichtigung mit alten finnischen Häusern.


In einer besonderen Art Haus haben Albrecht und ich dann auch in unserem ersten Reiseziel Riga (Hauptstadt Lettlands) übernachtet.


Nicht nur der Name "Profitcamp", sondern auch der darunterligende Nachtclub ließen mich etwas skeptisch werden, aber bis auf die Empfangsdame ("Do you understand me?") war alles in Ordnung. So auch die Stadt Riga selbst:


Die nicht touristischen Stellen sind zwar doch sehr uneuropäisch und verarmt, dafür ist die Altstadt sehr schön hergerichtet.


Trotzdem ist man mit der Besichtigung der Sehenswürdigkeiten relativ schnell durch und setzt sich das ins Stockmannkaufhaus um einfach mal eine Stunde sinnlos zu labern.

Am 5. Tag von Albrechts Besuch ging es mit den Bus weiter nach Tallinn, der Hauptstadt von Estland. Unser Hostel war noch besser als das Rigaer und die Altstadt sehr schön, sowohl bei Tag


wie auch bei Nacht.


In jenen wurde dann auch im auf "deutsch" gemachten Brauhaus das ein oder andere Bier getrunken und selbst der sonst nicht so machohafte Oli, hatte es bei all den Dirndln schwer, der Kellnerin in die Augen zu schauen.
Ja, die Mädels im Baltikum waren allgemein nicht aus Pappe:


Nachdem wir mit der Fähre in Helsinki angekommen sind und zum einen einen deutlichen Preisunterschied zu Est- und Lettland feststellen mussten und zum anderen in einer Art Gefängniszelle hausten, war Albrecht erst mal weniger von der Rolle.


Trotzdem wurden die Standardsehenswürdigkeiten brav besichtigt, darunter auch der sehr eindrucksvolle Dom im, ich würde mal sagen, klassischen Stil,


eine Unter-Tage-Kirche, das Olympiastadion, eine langweilige Kulturfabrik und - obwohl Winter doch sehr eindrucksvoll - die Festungs- und Wehrinseln namens "Suomenlinna" (man beachte die vielen Eisschollen):


Weil wir nicht wussten, ob sich die Mehrkosten für die eingeplanten Ausflüge nach Porvoo und/oder Hämeenlinna lohnen würden, haben wir das kurzer Hand gestrichen und sind am Valentinstag direkt zurück nach Tampere, wo Albrecht seine erste Saunaparty und sein erstes Eishockeyspiel miterleben durfte.

Alles in allem habe ich richtig viel sehen dürfen während meines Auslandsaufenthaltes, so dass sich die Liste der besuchten Länder doch etwas erweitert hat:


Vergangenes Wochenende hatten wir dann noch eine schöne Ferienhütte in der Nähe von Tampere gemietet.


Ich bin besonders stolz, dass ich das gröbste alleine per Telefon auf finnisch abwickeln konnte, auch wenn der alte Vermieter selbst den mich unterstützenden finnischen Tutor etwas verwundert hat.
Das Haus war abgesehen von der schlechten Wasserqualität und damit verbunden von den Sanitäranlagen doch sehr gemütlich und dank unseres "Feuerteufels" Albrecht auch immer schön warm.


Die erste Nacht wurden Albrecht, Daniel und ich von Matthias aud Frankreich und Riccardo aus Italien begleitet. Es gab Raclette, Simpsons in Originalsprache, viel Bier, Kartenspiele und Sauna. Zwischendurch musste immer mal Holz geholt werden. Am nächsten Tag wurde spazieren


und einkaufen gegangen und Matthias und Riccardo verabschiedet. Die Zeit bis zum Eintreffen ihrer Nachfolger verbrachten wir mit dem Lieblingshobby der Finnen, nämlich "einfach nur sein". Ab und zu haben wir auch Karten geschrieben, gelesen oder im TV den finnischen GrandPrix-Vorausscheid (nein, Lordi war nicht wieder dabei) und eine deutsche Krimiserie angeschaut, bevor es dann ans Pizzabacken ging. Die anschließende Sauna schloss ich dieses mal mit Schneeengel ab.
Gegen Mitternacht traf dann auch Mikko mit drei weiblichen und einem männlichen "HongKongnesen" ein, welche wirklich viel Ausdauer bewiesen (war ja auch ihre Neujahrsnacht). Um keine Misverständnisse aufkommen zu lassen, ich rede hier von Labern mit besoffenen Nachbarn, Saunieren, Gesellschaftsspielen, Fotos, Sprachen lernen, Rätseln und so weiter und so fort. Gegen halb sieben kamen wir dann ins Bett und um so erstaunter war ich, dass drei Stunden später schon wieder volle Action im Haus war.
Das "CottageWeekend" endete mit Schneemannbauen und dergleichen:


Am Sonntag abend habe ich dann meinen ersten JamesBond-Film gesehen, am Montag wären wir beinahe ins Eis eingebrochen und vor Albrechts Abreis gabe es noch Pizza beim Italiener (mir ist aufgefallen, dass die beiden Besuche dort die einzigen Restaurantbesuche mit Bedienung in Finnland waren).

Ich hoffe, es hat ihm auch Spaß gemacht, und er wird Finnland nicht so schnell vergessen. momentan dürfte er jedoch erst mal mit seiner Famulatur beschäftigt sein und gerade mal eine Woche nach ihm werde auch ich dann wieder in Deutschland sein...

4.2.07

Dieses mal anständig

Hallo ihr hartnäckigen Blogleser,

also irgendwie war der Januar komisch. Wenn ihr Abenteuergeschichten, Sex- und Rock'n'Roll-Bilder erwartet (wie es sonst ja zumindest fast der Fall war), so muss ich euch wohl dieses mal enttäuschen. Ich kehrte auf eigenen Wunsch zu meinem guten alten Leben als Langweiler zurück, aber seltsamer Weise machte mich das auch nicht glücklich. Nicht, dass ich vorher unglücklich war, doch irgendwie stellte sich Tampere nach meiner Rückkehr Anfang Januar folgendermaßen dar: Ein großer Teil der neuen Freunde ist abgereist, die ganz neuen noch nicht angekommen, Events standen keine an (man hat ja auch schon fast alles mitgenommen, was es so gibt), statt dessen aber viel Arbeit für Studium, denn der Plan für die 3. Periode war relativ voll, zur Hälfte mit eher langweiligen Kursen.
Also verordnete ich mir für drei Wochen mal hartes studieren und nahm das gleichzeitig als Ausrede, um nicht auf jede einzelne Party gehen zu müssen. Naja, irgendwie ist wohl beides nicht so mein Fall. Ein entspannter Abend enthält leckeres Essen, nen Film, vielleicht ein paar Freunde oder ein Bad, aber weder Sauf-Tanz-Smalltalk-Maraton noch undurchsichtige Vorlesungsfolien stehen auf dieser Liste.
Natürlich gab es auch Feiern, die mir besuchenswert erschienen, so zum Beispiel eine Abschiedsfeier, die in unserem Appartment statt fand.


Nein, von uns nahm niemand Abschied, ich habe bloß aus praktischen gründen Gastgeber gespielt. Ich bin zwar froh, dass ich was für meine Fremdsprachenkenntnisse tun konnte (schließlich kann ich jetzt das Wort "Schl*mpe" in 6 verschiedenen Sprachen sagen), doch im Endeffekt endete der Januar so, wie der Dezember und wohl auch der Februar, mit Abschieden. Im Gegenzug die Neuen kennen zu lernen, ist mir bei Trinkspielen und Singstar (Karaoke für den Heimgebrauch, ich bekam sogar ein paar Komplimente) zwar teilweise gelungen, jedoch noch nicht in soooo großen Maßen. Neue sehen beispielsweise wie dieser Grieche bei meinem zweiten Eishockeyspiel (dieses mal haben leider die bösen, also Ilves, gewonnen) aus:


Wo wir gerade beim Vorstellen sind, hier noch ein paar nette Finnen, zusammen mit mir bei der dritten internationalen Saunaparty:


Jetzt fragt man sich zurecht: Wie sieht denn da der Oli aus? Hat er einen neuen Schlafanzug? Nein, das ist mein Overall. Der wird von finnischen Studenten bei Studentenereignissen getragen und die Farbe deutet auf die Fakultät hin (langweiliges schwarz für langweilige Informatiker, würden jetzt böse Zungen behaupten). Dazu gehört noch, dass man für besondere Ereignisse, Mitgliedschaften und was weiß ich nicht noch alles einen Aufnäher an diesen "Schwarzmann" (ganz in Familientradition) befestigt. Das Problem dabei: Als praktisch wenig begabter Mensch, wie ich es nun ein mal bin, dauert das pro Aufnäher schon mal eine Stunde und ich habe 12 davon. Zwei sind bereits auf dem Anzug drauf... Also hier noch ein mal eine Nahaufnahme des Prachtexemplars, zusammen mit seinem Overall ;-)


Wer genau hinsieht, entdeckt auch das T-Shirt der internationalen Studenten von Tampere. Ich habe es zwei mal als XXXL-Ausgabe. Ein mal orange und leicht zu eng. Und ein mal blau und stark zu eng. Trotzdem möchte ich an dieser Stelle einen ganz großen Dank an die liebe Nadine und die anderen T-Shirt-Designer richten, die sich wirklich viel Arbeit mit dem Projekt gemacht haben.

Nicht nur um das Problem der zu engen T-Shirts in den Griff zu bekommen, gab es da noch einen dritten Punkt (neben Lernen, Lernen, Lernen und der Eventfreiheit), der den Januar so schrecklich freudenlos werden ließ: Ich versuchte, gesünder zu leben. Im Klartext heißt das, ich ging wieder in die Sauna, nahm mit vollen Körpereinsatz an mitternächtlichen Schneeballschlachten teil


(Bild von Daniels Blog geklaut), war letzte Woche zwei mal im Fitnessstudio der Uni, das zusätzlich zu meiner wöchentlichen Badmintoneinheit mit Simon, stellte meine Trinkgewohnheiten (alkoholisch und alkoholfrei) auf Wasser um und zum Abendessen gab es auch schon mal so was wie selbstgemachte Kartoffelsuppe (2 Stunden in der Küche stehen, nur dass es dann eher wie "Saure Kartoffelstücke" schmeckt) oder Salat mit Hühnchenstreifen.


Was war das pädagogisch wertvolle Ende vom Lied? Ich bekam prompt wieder eine Erkältung und verbrachte somit das vergangene Wochenende wieder zu hause, das obwohl ich eigentlich jetzt nach Ende der Prüfungen (die ganz ok, gelaufen sind, hoffe ich) pflichtenfrei bin.

Nachdem ich im vergangenen Monat auch mal in den Genuss einer leeren Wohnung kommen durfte (Jeremy war eine Woche in Russland und Usman zwei Wochen in der Heimat), genieße ich bald heimische Gesellschaft, denn in ca. 22 Stunden hole ich Albrecht aus der Innenstadt ab und wir erleben hoffentlich schöne, lustige und entspannende Ferien in Finnland und Umgebung. :-)

Bis ihr also wieder etwas von mir hört (die Beiträge neigen sich ja eh dem Ende zu), wird also abermals etwas Zeit ins Land gehen, ich hab Urlaub...
Bis dahin vertröste ich euch mit einem tollen Video, was zwei Franzosen von unserer gesamten internationalen Gruppe hier zusammengestellt haben. So bekommt ihr vielleicht auch ein mal einen Eindruck, was es heißt, Erasmusstudent zu sein. Es ist mittlerweile schon der dritte Teil, doch erstmals bin ich auch dabei (habe mich auf 7 verschiedenen Bildern wiederentdeckt, vielleicht findet ihr noch mehr). Voilà, hier also "les gens 3" (18:08 min)

bis zum nächsten mal
und "abschalten" (Copyright by Peter Lustig)
Oli :-)

28.12.06

Wo ist eigentlich dieses "da heim"?



Frohes Neues zusammen,

der Samstag ist schon wieder über eine Stunde alt und morgen geht es zurück nach Tampere. Wie waren sie also nun, meine Tage in der Heimat?

Die Tage vor Weihnachten verbrachte ich natürlich mit dem Kauf von Geschenken, sonst hätte mir auch was gefehlt. Das Fest selber verlief relativ normal, aber gemütlich, mit Braten, Spaziergang, Geschenken, Lego spielen ...


und die restlichen Tage des alten Jahres waren sehr entspannt, die geschenkten Hörbücher wurden gehört, die geschenkten Spiele gespielt, und die geschenkten Nascherein genascht. Meine Vorsätze zum Selbststudium mussten also der Realität von zwei Wochen Ausruhen weichen. Ab und zu, jedoch selten, begab ich mich auch unter Menschen, wobei mir leichte Reintegrationsschwierigkeiten auffielen. Nicht nur, dass ich in den ersten Tagen den Bus per Handzeichen anhalten wollte und mir manchmal noch ein "kiitos" oder "moi" rausrutscht, ich muss mich echt daran gewöhnen, dass Deutsche gesprächiger sind als Finnen. Man kommt im Supermarkt nicht mehr mit nur zwei Wörtern aus. Und Albrecht hat mich an einem Abend mal ins Mama Joe's eingeladen, wo mich eine Kellnerin mit den Worten "Mein Infotutor" von der Seite ansprach und ich war erst mal ganz verwirrt, wer wie was und so. (Sie hatte mal vor einem Jahr in meiner Übung zu "Informatik Grundlagen" gesessen) Doch auch Finnisch verlernt man recht schnell, wenn der Kontakt zur Zweitheimat sich auf kurze Chats oder Anrufe zu den Festtagen beschränken.

Silvester verbrachte ich mit 3 weiteren Mädels bei Susi, wo wir auch schon die traditionelle Weihnachtsfeier im Freundeskreis veranstaltet hatten. Eine neue Erfahrung für mich: Mit leerem Magen sollte man nicht zum Fondueessen gehen. Nach Tanz und Bleigießen ging es auf den Schlossberg, wo man eine bezaubernde Aussicht hat und nur so von Feuerwerk umgeben ist.


Unter den Vorsätzen und Wünschen fürs neue Jahr steht die Gesundheit ganz oben auf der Liste, durfte ich doch die Tage hier mit weniger aufbauenden Krankenhausbesuchen verbringen. Ein Blog ist kein richtiger Ort um da ins Detail zu gehen, mein Herz ist dafür um so mehr belastet.

Aus diesem Grunde wurde der Geburtstag meiner Mutter nur zu dritt gefeiert, bei Kartenspielen und Feuerzangebowle


Obwohl ich Freunde und Familie wiedergetroffen habe, waren die Tage doch weniger feierreich als in Tampere (auch wenn ich feststellen musste, dass die Leute durch Lesen meines Blogs denken, wir wären da oben nur am Feiern, was natürlich nicht der Fall ist, aber was soll man über den tristen Studienalltag schon groß berichten), sondern eher besinnlich und ruhig, doch ich habe die Geborgenheit sehr genossen.

Ich war kurz auch in meiner Heimatuni und nachdem ich dort im Computerpool rausgefunden habe, dass der Tamperer Kurs "Genomic Signal Processing" stinkt, stellte ich mit Freude in der Mensa fest, dass an der TU Chemnitz doch alles beim Alten geblieben ist. OK, das in der Tat noch schlechtere Essen (im Vergleich zu Tampere Mensen) ist im neuen Jahr 5 Cent teuerer geworden, aber am Esstisch in der Informatikerecke sind die Unterhaltungen so leicht wie eh und je, sehr wohltuend.
Heute (naja mittlerweile gestern) abend war ich im Kino zu "Das Parfum" (ein sehr guter Film) und morgen feiern Maddin und Lenny ihren Geburtstag nach, der Abschluss meines Aufenthaltes in der Heimat.

So richtig zurück will ich eigentlich nicht, das liegt aber hauptsächlich am Müßiggang der Tage hier und an der anstehenden Arbeit in Tampere. Doch bereits am ersten Februarwochenende ist der Spuk vorbei und ich habe fast einen ganzen Monat zum Erkunden von Finnland und Umgebung (so weit mich mein Geldbeutel halt noch tragen kann). Begleitet werde ich dabei schon mal von Albrecht, der mich besuchen kommt. Ich freue mich schon auf diese Zeit und auch auf meine endgültige Heimkehr in der Nacht zum 28. Februar.

Bis dahin, passt auf euch auf,
ich will jeden gesund wiedersehen im März.
Bis bald.
oLi

(Title: Well, where actually is this "home"?)
Happy new year to all of you,

the saturday is already more then one hour old again and tomorrow I will be back in Tampere. So how have my days been here "at home"?

I spent the very last days before christmas with christmas shopping, like every year (otherwise I would had the feeling of missing something). The eve itself was quite normal, but cosy, with christmas meal, some walks, presents, playing with my cousin...


and the rest of the old year was also very relaxing while testing my presents (CDs, games, candy). Thus my resolutions to study here were banned by the reality of being lazy. From time to time I went out of the house recognizing some difficulties to reintegrate into German society. Not only that I wanted to stop the bus by waving the first days and that it is hard not to say "kiitos", "hyvä" or "moi" all the time. I also had to get used to the "talkativeness" of Germans ;-)
You need more then two words here in the supermarket. And when Albrecht invited me to Mama Joe's one evening, a waitress shouted to me "my computer science tutor" which was very confusing for me and I had really problems to answer, really embarassing. But anyway, you forget finnish quite fast when the contact to the second home Tampere is limited to some online chatting or calls for christmas and new year.

I spent "silvester" (31st of December) at Susis place with three more girls (never be hungry when making fondue). After dancing and melting lead over a flame to tell our fortune for the new year (in Germany known as "Bleigießen") we went onto the top of the Schlossberg hill to have a nice view and be surrounded by fireworks


On the list of my wishes for the new year health is on the top, as I had to do some not so nice visits to my grandma being in hospital.

For that reason there was no birthday party for my mother, we only made some "Feuerzangenbowle"


Though I met friends and family those days here included less party then in Tampere, but more relaxing in a snug atmosphere.

I also have been to my homeuniversity recognizing that one the Tampere course "genomic signal processing" sucks and two that everything is still as funny as it used to be on the lunch table. (well they increased the meal price because of growing taxes, but who cares...)

Today (well, actually yesterday) I have been to cinema, to the European production "The parfum" (a really great film which is propably internationalized soon) and saturday evening I will celebrate together with some university fellows because of their birthdays and that is the end of my staying here.

I don't like to come back to Tampere, but that is mainly because of the studying I have to do there after being so lazy here. But after a few weeks I will be free and can travel around Finland nearly the whole february. A friend from here will join me and I am looking forward to that time.

So, take care of you, guys!
See you soon,
oLi

21.12.06

Szenenwechsel



Hallo,

jetzt sitze ich also hier "zu hause", die PC-Uhr zeigt noch finnische Zeit, 3:25 Uhr, und da ich nach der Heimreise noch relativ wach bin, fang ich einfach mal an, all das nachzuholen, was ich in den letzten Tagen nicht geschafft habe.

Nein, bevor ich das mache, will ich noch schildern, dass das alles momentan relativ komisch ist. Leute, ihr da in Chemnitz, ich vermisse euch und bin froh euch wieder bei mir zu haben, besser gesagt, wieder unter euch zu sein. Leute, ihr da in Tampere, ich bin irgendwie zur Hälfte immer noch im Mikontalo und weiß, dass da gerade irgend eine Abschiedsfeier steigen wird, wie vor kurzem bei Michal,


und dass ich euch irgendwie jetzt schon vermisse, und mich schlecht fühle, euch über Weihnachten alleine zu lassen. Aber vor allem: Leute, ihr, die ich für längere Zeit weder in Chemnitz noch in Tampere wiedersehen werde, ihr seid ganz besonders vermisst. Es war 'ne geile Zeit mit euch allen und traut euch ja nicht, einfach aus meinem Leben zu verschwinden, ich will euch alle wieder sehen. Ich weiß, dass des Abschieds wegen viele Tränen fließen werden. Noch hat es keine geschafft, mich heimzusuchen, aber seid euch sicher, wenn etwas Ruhe einkehrt, wird das nachgeholt. Macht es gut Freunde, Jörg, Francois, Michal, Julia, Martin, Sabine, Eunike, Silke, Andrea und all die anderen. Ich wollte erst ein paar Fotos von euch zusammensuchen, doch ich denke, dieses eine ist am vollständigsten:

(finde den Oli!)

Wo wir gerade bei den Sentimentalitäten sind: Danke! Danke an meine Verwandschaft für die ganzen Briefe und Pakete, die mir meine Zeit versüßt haben. Danke an Opa Hasso, für den es bestimmt viel Arbeit war, eine Karte zu schreiben, und der es trotzdem gut gemeistert hat. Und danke an meine anderen Großeltern und an meine zwei Chemnitzer Mitbewohner (namens Mutti und Vati) für die Adventspakete, auch wenn sie vieles enthielten, was man auch in Finnland erwerben kann und was zudem im Überfluss nicht gut sein soll.


Ich habe versucht, mich etwas zu revanchieren und habe endlich mal die Postkarten an die Familie abgeschickt, welche wohl nur wenige Stunden vor mir eingetroffen sind. Den Rest der Bande - es sind insgesamt 24 Karten, die ich gekauft habe (nein, ich pflege nicht, zu jeder Karte ein Bier zu trinken) - muss ich leider noch etwas vertrösten, aber im neuen Jahr bestimmt :-)

Wie dem auch sei, der typisch deutsche Adventsinhalt dieser Pakete (Räuchermännchen, klingelpyramide) hat für viel Besinnlichkeit gesorgt und kam bei zahlreichen Anlässen zum Einsatz. So zum Beispiel bei kleinen Adventssonntagtreffen, beim internationalen Christmasdinner oder zu Feuerzangenbowlenabenden:


Eigentlich trugen diese Pakete ja immer den Namen "Nikolauspaket". Und obwohl wir natürlich auch Nikolaus gefeiert haben (ich habe die Schuhe meiner Mitbewohner gefüllt, Jeremy dafür unsere Socken und zudem haben wir Deutschen noch untereinander gewichtelt),


muss man ja erwähnen, dass in Finnland eigentlich kein Nikolaus gefeiert wird. Die Finnen haben am 6. Dezember nämlich etwas viel wichtigeres vor: Ihre Unabhängigkeit zu feiern, die sie sich im Zuge der Revolution in Russland 1917 sichern konnten. Beeindruckend zu sehen, dass man einen Nationalfeiertag auch noch anders als deutsch ("Was? Tag der deutschen Einheit? Ich dachte, das nennt man Bundestag...") und amerikanisch, d.h. stark patriotisch feiern kann. Für Finnen ist dieser Tag ein Tag des zur Ruhe Kommens und des Respekts (vor den Kriegshelden). Genau wie ich stellen viele Finnen zwei Kerzen ins Fenster


und hören in der Stadt dem Bürgermeister zu, mit anschließendem Singen der Nationalhymne und Feuerwerk.


Viel mehr jedoch, so ungefähr 2 Millionen Finnen (mehr als ein Drittel der Bevölkerung) schauen sich am Abend dann den Empfang bei der Präsidentin an und gehen gespannt der Frage nach, ob Lordi seine Einladung wahrnimmt, dann aber ohne Maske. (Zur Info: Lordi wollte die Maske nicht abnehmen und kam nicht, schickte jedoch seine Frau)

Den Vorabend zum Unabhängigkeitstag waren einige von uns bei einer Hand voll Tutorinnen zum "pikkujoulu", also meiner zweiten Vorweihnachtsfeier, eingeladen. Sie hatten gebacken, ein kleines Quiz veranstaltet und Weihnachtsmann gespielt:


Anschließend ging es noch ins Bebop, ein hübscher Laden mit guter Musik und Bier für 50 Cent. Nachdem eine spanische Austauschstudentin den Strip- und Rodeowettbewerb gewonnen hatte, erschien die halbe Erasmusgruppe zum Tanzen.


Trotzdem verließen Daniel und ich die Party zeitig, womit wir auf ein Paradoxon zu sprechen kommen, welches, nun, paradox ist, irgendwie: Obwohl ich in diesem Artikel fast nur Parties erwähnen werde und meine Erinnerungen über den Dezember auch nicht viel mehr enthalten, habe ich mich auf den alten Oli zurückbesinnt und des öfteren eine Party "geschwänzt" oder habe mich zeitig davon geschlichen, um dumme Fragen zu vermeiden ("Warum willst Du denn jetzt schon los?"). Zum einen lag das daran, dass mir das Feiern doch langsam zu viel wurde und zum anderen daran, dass man doch noch irgendwas vom kommenden Tag haben möchte (wenn die Sonne nun schon kaum scheint), zu mal das Studium doch etwas komplexer geworden ist in der dritten Periode. Allerdings scheinen es dieses mal größtenteils interessantere Kurse zu sein.

Einige Events will man dann aber doch nicht missen. So zum Beispiel den Besuch beim "Nääspeksi", der Tamperer Variante des aus Schweden stammenden Improvisationstheaters namens Spex. Auch ohne finnisch zu verstehen, war das sehr lustig, ähnlich wie Theatersport in Chemnitz, nur mit mehr Musik.

Und dann wäre da noch das legendäre SitSit zu nennen, ein formales akademisches Dinner, bei welchem sich alle fein anziehen (die Kleiderordnung wurde für die internationalen Studenten schon deutlich gelockert; ich hatte mir trotzdem extra eine schwarze Hose und eine Krawatte gekauft), fein essen, zu Reden lauschen und einander kennenlernen. Um das ganze etwas aufzuheitern, gibt es Wein, Schnaps und Vodka dazu, und es werden internationale Trinklieder angestimmt ("eisgekühlter Pommerlunder" und "Trink, trink, Brüderlein trink" sind nur zwei der deutschen Beispiele), sowie lustige Schmankerl eingebaut (unser Wohnheim in Lebkuckenform, T-Shirtverlosung, auf die Stühle steigen...)


Die Stimmung wurde immer besser und am Ende, nach dem wir Herren den Damen Rosen geschenkt haben, tanzten alle zu Klaviermusik nach den Beatles, machten Fotos und hatten einfach nur Spaß. Fast unnötig zu erwähnen, dass die folgende Saunaparty sicherlich eine der besten Parties meines Lebens war.


Nachdem ich nun so oft Gast war, war es auch an der Zeit, ein mal selber Gastgeber zu sein, und so fand das Ansehen von "Deutschland ein Sommermärchen" bei mir statt. Usman hatte dafür sein Sofa in die Küche ausquaritert (d.h. sie steht da jetzt zum Glück immer noch) und Lichterdeko gekauft (was eine sehr nette Geste ist, wenn man bedenkt, dass man in Pakistan kein Weihnachten feiert). Ich hatte Paella und Nudelauflauf gekocht und Martin hat Weihnachtsmann gespielt, um Weihnachtskalender zu verteilen (der Abend fand am 1. Dezember statt, ich schreibe dieses mal nicht chronologisch). Mit ein paar Bier danach wurde es ein sehr ausgelassener Abend (mit Karaokesingen in unserem Appartment).


Das ganze war jedoch nur ein Kaffetrinken im Vergleich zur Floor-/Gangparty bei Daniel, wo das ganze Mikontalo anwesend war.


Unglücklicher Weise führte diese Art von Parties und das wiederholte Singen des "Mikontalo, wach auf!"-Liedes halb 5 Uhr morgens zu erheblichen Spannungen zwischen einheimischen und ausländischen Bewohnern. Da ich mich schon ausführlich an einer Onlinediskussion zum Thema beteiligt hatte (und das teilweise mit wenig populären Aussagen über besoffene Finnen), fand ich mich auch einen Tag vor meiner Abreise noch zu einer Diskussionsgruppe an der Uni ein und stellte dabei fest, dass Finnen, was Regeln etc. angeht, manchmal noch deutscher sein können als Deutsche.

Ihr seht also, trotz meiner Erkältung, die mich fast eine Woche komplett k.o. gesetzt hat, ging es mir ganz gut im Dezember und, auch wenn ein Tapetenwechsel gut tut (irgendwann hängt man sich ja immer zu sehr auf der Pelle), ist es schon schwer, Abschied zu nehmen. Natürlich komme ich wieder im Januar, nur wir die Welt da nicht mehr so sein wie früher, nicht zuletzt, weil uns so viele Leute schon ganz verlassen und im Januar nicht mehr anzutreffen sind. Neue Leute werden erst im Fenruar ankommen, vermute ich.
Nun heißt es erst mal, wieder im alten zu hause eingewöhnen, was mir leichter fallen wird, als ich dachte. Irgendwie ist hier alles so, als wäre ich nie weg gewesen. Ich bin mit meinen Gedanken in zwei Welten gleichzeitig. Müde werden, klappt aber immer, jetzt ist es auch nach deutscher Zeit bereits 4:15 Uhr.

Ich schreibe euch, wie es mir in den kommenden Deutschlandtagen gehen wird.
Bis dahin eine schöne Vorweihnachtswoche,
Oli

P.S.: Liebe Chemnitzer. Wir können uns die kommenden zwei Wochen gerne mal treffen. Zu erreichen bin ich jetzt wieder unter meiner alten deutschen Nummer.


Hi,

well, finally I am sitting here, "at home", in my room, the pc's watch is still showing Finland time (3.25 a.m.), and as I am still quite awake after the travelling, I will just start and write all that what has happened the last month.

No, before I start I want to mention that everything is so strange at the moment. Folks, in Chemnitz, I am missing you and am happy to be back for some days to see you all. Folks, back in Tampere, in some way I am still with you in Mikontalo (at least with the half of my mind) knowing that there is a party going on those hours. Surely a farewell party like Michal's:


I am already missing you and feeling bad to have left you alone during Christmas. But most important: Folks, whom I won't see for a very long time, neither here nor in Tampere, be sure, you are very specially missed. It was a really great time with all of you and don't dare to go out of my life, I want to see again some day, all of you. I know that many tears have come up because of those farewells. Luckily, I didn't suffer from that so far, but be sure: as soon as days are getting calmer here, I will also start to cry a bit for you. Good bye, ystävät, Jörg, Francois, Michal, Julia, Martin, Sabine, Eunike, Silke, Andrea and all the others... I planed to post some pictures of you here, but I think, that only one is best:

(try to find me!)

As we are already saying thanks, good bye and all that: thanks! Thanks to my relatives for all the packages and presents which made my prechristmastime.


I tried to send some post cards back, but only made those for my relatives. The rest (15 post cards) will be done in 2007, all right? ;-)

However, the typical German stuff of those packages lead to cosy days:


Actually those packaged were labled with "St. Niclas package". And although we celebrated that day here (I filled the shoes of my flatmates, Jeremy gave us socks with sweets, we exhchanged small things within the German group)


I need to mention, that Fins actually don't know that customs as they have more important things to do on the 6th of December: they have to celebrate their independence which they gained in 1917 (due to the Rusian revolution). Impressing: They don't do it the German (i.e. not celebrating at all) nor the American way (strong patriotism), but they try to calm down and show respects for their heros of the war. Most people put two candles in their windows:


listen to politician speechs, sing the "Maamme" and watch the firework.


Even more are watching the great presidents reception on TV, wondering if Lordi appears or not.

The evening before Daniel and me have been invited to my second "pikkujoulu" at a tutors place:


Afterwards we went to Bebop which is really fun (good music, cheap beer) and a lot of internationals have been there.


Despite having fun, Daniel and me left early. Well, to be honest, I tend to drop more and more parties and to go home quite early. There are just too much parties and too much to study (the new courses are rather interesting, but a larger number then last period). And after all there are so much extra events, like Nääspeksi for example, which was fun, even without understanding finnish.

I may of course not forget the legendary SitSit, a formal academic dinner. Everyone is dressed up (luckily Jeremy helped me buying tie and throusers), eats in a fine way, talks, listens to speeches, gets to know new people. Furthermore there is a lot of Vodka, wine, international drinking songs and funny games.


The atmosphere got better and bette and at the end everyone was dancing to piano (Beatles) songs. And the following sauna party was one of the best parties ever


However, I have also been a host myself. Usman helped to make our kitchen cosy (with a couch and some lights), I cooked some paella and pasta caserole and Martin acted as Santa. We watched a German movie and exchanged christmas calenders.


The floorparty in Mikontalo was even more party, although it lead to a controversial discussions about partybehaviour of Fins and internationals.



To conclude: Despite of my little cold, I had a great December in Tampere, although I enjoy to see other walls, other faces, other landscapes now, just for variety reasons. I am well aware that the world will have changed when I will come back in January (having so many friends gone).
But now I am living in Germany for some days, even though it is more living in two worlds simultaneously.

Anyway, I am tired now, so see you.
Oli