Oli in Finnland (Suomessa)

23.2.07

Abschiedstournee

Da stand er also, unserer Albrecht, bei unter - 20° Celsius, mitten in der Nacht in Tampere. Nachdem wir vom Bahnhof zum Marktplatz gelaufen sind, mussten wir erst ein mal in einen Pub einkehren, um nicht ganz zu erfieren. Das war der Einstieg für Albrechts erste Finnlanderfahrungen und meine Abschiedsreisen.
Die ersten beiden Tage wurde Tampere besichtigt, welches bei Kälte ungefähr so aussieht:


Und was macht man bei so einem Wetter am besten? Genau, in die Sauna gehen. Mit anschließendem Eislochschwimmen:


Das ist bei um die - 30° C Außentemperatur doch schon was eher besonderes.

Nach dem Wandern auf Aussichtstürmen und über Seen, endete die kleine Stadtbesichtigung mit alten finnischen Häusern.


In einer besonderen Art Haus haben Albrecht und ich dann auch in unserem ersten Reiseziel Riga (Hauptstadt Lettlands) übernachtet.


Nicht nur der Name "Profitcamp", sondern auch der darunterligende Nachtclub ließen mich etwas skeptisch werden, aber bis auf die Empfangsdame ("Do you understand me?") war alles in Ordnung. So auch die Stadt Riga selbst:


Die nicht touristischen Stellen sind zwar doch sehr uneuropäisch und verarmt, dafür ist die Altstadt sehr schön hergerichtet.


Trotzdem ist man mit der Besichtigung der Sehenswürdigkeiten relativ schnell durch und setzt sich das ins Stockmannkaufhaus um einfach mal eine Stunde sinnlos zu labern.

Am 5. Tag von Albrechts Besuch ging es mit den Bus weiter nach Tallinn, der Hauptstadt von Estland. Unser Hostel war noch besser als das Rigaer und die Altstadt sehr schön, sowohl bei Tag


wie auch bei Nacht.


In jenen wurde dann auch im auf "deutsch" gemachten Brauhaus das ein oder andere Bier getrunken und selbst der sonst nicht so machohafte Oli, hatte es bei all den Dirndln schwer, der Kellnerin in die Augen zu schauen.
Ja, die Mädels im Baltikum waren allgemein nicht aus Pappe:


Nachdem wir mit der Fähre in Helsinki angekommen sind und zum einen einen deutlichen Preisunterschied zu Est- und Lettland feststellen mussten und zum anderen in einer Art Gefängniszelle hausten, war Albrecht erst mal weniger von der Rolle.


Trotzdem wurden die Standardsehenswürdigkeiten brav besichtigt, darunter auch der sehr eindrucksvolle Dom im, ich würde mal sagen, klassischen Stil,


eine Unter-Tage-Kirche, das Olympiastadion, eine langweilige Kulturfabrik und - obwohl Winter doch sehr eindrucksvoll - die Festungs- und Wehrinseln namens "Suomenlinna" (man beachte die vielen Eisschollen):


Weil wir nicht wussten, ob sich die Mehrkosten für die eingeplanten Ausflüge nach Porvoo und/oder Hämeenlinna lohnen würden, haben wir das kurzer Hand gestrichen und sind am Valentinstag direkt zurück nach Tampere, wo Albrecht seine erste Saunaparty und sein erstes Eishockeyspiel miterleben durfte.

Alles in allem habe ich richtig viel sehen dürfen während meines Auslandsaufenthaltes, so dass sich die Liste der besuchten Länder doch etwas erweitert hat:


Vergangenes Wochenende hatten wir dann noch eine schöne Ferienhütte in der Nähe von Tampere gemietet.


Ich bin besonders stolz, dass ich das gröbste alleine per Telefon auf finnisch abwickeln konnte, auch wenn der alte Vermieter selbst den mich unterstützenden finnischen Tutor etwas verwundert hat.
Das Haus war abgesehen von der schlechten Wasserqualität und damit verbunden von den Sanitäranlagen doch sehr gemütlich und dank unseres "Feuerteufels" Albrecht auch immer schön warm.


Die erste Nacht wurden Albrecht, Daniel und ich von Matthias aud Frankreich und Riccardo aus Italien begleitet. Es gab Raclette, Simpsons in Originalsprache, viel Bier, Kartenspiele und Sauna. Zwischendurch musste immer mal Holz geholt werden. Am nächsten Tag wurde spazieren


und einkaufen gegangen und Matthias und Riccardo verabschiedet. Die Zeit bis zum Eintreffen ihrer Nachfolger verbrachten wir mit dem Lieblingshobby der Finnen, nämlich "einfach nur sein". Ab und zu haben wir auch Karten geschrieben, gelesen oder im TV den finnischen GrandPrix-Vorausscheid (nein, Lordi war nicht wieder dabei) und eine deutsche Krimiserie angeschaut, bevor es dann ans Pizzabacken ging. Die anschließende Sauna schloss ich dieses mal mit Schneeengel ab.
Gegen Mitternacht traf dann auch Mikko mit drei weiblichen und einem männlichen "HongKongnesen" ein, welche wirklich viel Ausdauer bewiesen (war ja auch ihre Neujahrsnacht). Um keine Misverständnisse aufkommen zu lassen, ich rede hier von Labern mit besoffenen Nachbarn, Saunieren, Gesellschaftsspielen, Fotos, Sprachen lernen, Rätseln und so weiter und so fort. Gegen halb sieben kamen wir dann ins Bett und um so erstaunter war ich, dass drei Stunden später schon wieder volle Action im Haus war.
Das "CottageWeekend" endete mit Schneemannbauen und dergleichen:


Am Sonntag abend habe ich dann meinen ersten JamesBond-Film gesehen, am Montag wären wir beinahe ins Eis eingebrochen und vor Albrechts Abreis gabe es noch Pizza beim Italiener (mir ist aufgefallen, dass die beiden Besuche dort die einzigen Restaurantbesuche mit Bedienung in Finnland waren).

Ich hoffe, es hat ihm auch Spaß gemacht, und er wird Finnland nicht so schnell vergessen. momentan dürfte er jedoch erst mal mit seiner Famulatur beschäftigt sein und gerade mal eine Woche nach ihm werde auch ich dann wieder in Deutschland sein...

2 Comments:

  • Vielen Dank für die Karte aus Lempäälä, sie ist gestern (23.02.) angekommen!

    By Blogger Steve, at 24.2.07  

  • Mhmm da wird mir schon vom zusehen kalt und fröstelig...

    By Anonymous Tine, at 4.9.09  

Kommentar veröffentlichen

<< Home