Oli in Finnland (Suomessa)

21.11.06

Halt Dich an der verfickten Liebe fest!



Tärkein lyhytsanaisesti

  • Kaikkein ensimmäiseksi: Minun vanhempieni eivät muuta ja siksi minä myöskään.
  • Rakkauslaivassa (eli Loaveboatissa) juo paljon, liian paljon. Mutta Tukholma on tosi kaunis kaupunki.
  • Olimme Stammtischin kannsa jääkiekkopelilla (Tappara-Ilves). Se oli aikamoinen hauska, vaikka (vai koska?) jääkiekkoilijat ovat antaneet keppiä. Tappara on voitanut.
  • Jo olen juhlinut ensimmäisen Pikkujoulun Marjolla.
  • Nykyisin minä kuuntelen musiikkia ja käyn katsomassa TV usein.
  • Lopulta olen filosofoinut elämästä, rakkaudesta ja rakkaushuolista.
Tämö on yritys, jotta voin opiskella suomea. Jos löytät iso vika, oikaise, kiitos.


To cut a long story short

  • The most important first: My parents won't move out this year and thus me neither.
  • They drank a lot on the loveboat, well, too much. But the rock music there was fine and I still love ... Stockholm.
  • We have been to my first icehockey game (Tappara-Ilves) together with the German Stammtisch. It was pretty cool and much action, altough (or especially because?) the players are rather violent to each other. Tappara (which I am fan of now) has won 3:0.
  • I have already been to my first pre-X-mas-party here in Tampere.
  • I watch a lot of TV and listen even more to music those days. Might be because I have quite much time, also for thinking about love, live and everything which goes with it.


en breve

  • Primero, lo mas importante: Mis parentes no van a mover este año y por eso yo tampoco.
  • Dentro el loveboat, la gente bebe mucho, pues, demasiado, pero la musica del rock era estupendo y todavía yo quiero Stockholm.
  • Estabamos a mi promero juego de hockey sobre hielo (Tappara-Ilves) y era grandioso, aunque había tanto violencia dentro la cancha. Tappara ganó 3:0.
  • He estado a mi primera fiesta de Navidad aquí en Tampere


Hallo zusammen,

die gute Nachricht zuerst: Eine weitere Entscheidung in meinem Leben hat sich vorerst von mir abgewendet (man weiß j, dass ich nicht gerade für Entscheidungsfreude bekannt bin). Und zwar haben meine Eltern - eher aus heiterem Himmel heraus - festgestellt, dass sie die neue Wohnung doch nicht mögen, weil es da ungefähr genauso laut sei wie in der jetzigen und das war ja eine der Hauptumzugsgründe. Naja, ich habe es erst einmal dabei belassen und ihnen diese Variante abgekauft...

Kommen wir nun aber zu den Ereignissen der verkommenen, äh vergangenen Tage:
Der obige Versprecher (besser Verschreiber) kann bloß auf ein Event hinweisen. Richtig, das Loveboat nach Stockholm. Nun, ich hatte ja eigentlich nichts anderes erwartet, trotzdem war es eher ernüchternd (oder eben halt gerade nicht) zu sehen, dass es für die meisten wirklich nur ums Saufen ging. Ich hingegen versuchte noch etwas Abwechslung durch Musik und Tanz mit einzubringen (ohne dabei erst auch nur zu versuchen, den vorher ausgehändigten Schlachtplan umzusetzen) und durfte dabei erfreut feststellen, dass es auch heute noch möglich ist, zu Livemusik im Stile der 50er, der Beatles, Abbas etc. Spaß zu haben. Da sich die Freuden nach Mitternacht auf "Boten Anna" und "I don't feel like dancing" begrenzten (will heißen, ich mag diese Lieder, aber das waren fast die einzigen rühmlichen Ausnahmen), verbrachte ich den Großteil der zwei Nächte mit hin- und herwandern um im Endeffekt nicht all zu früh ins Bett zu wandern (man muss seine Stubenhockerattitüde ja nicht gleich jeden auf die Nase binden).
Wenigstens hatte der Trip ja aber auch noch 6 Stunden Stockhom eingeplant und wenigstens da und wenigstens für mich hatte er etwas mit Liebe zu tun. Auch wenn die anderen meine Begeisterung nicht so extrem teilten: ich habe mich da pudelwohl gefühlt. So hielt ich mich nach der wortkargen Stadtrundfahrt auch gar nicht ewig mit meinen mitreisenden auf, sondern handelte im Alleingang meinen Plan ab:
  • das Vaasamuseum
  • das Skansenmuseum
  • die Gamla Stan nochmal bei Tag
  • das örtliche Burger King
Gerade das Skansenmuseum ist das richtige für meine Sonntagspaziergänge mit Frau und Kindern (später mal): ein großer Park mit alten schwedischen Häusern und einen kleinen Zoo.


Am Donnerstag war ich dann zu meinem ersten Eishockeyspiel, beim Lokalderby Tappara gegen Ilves. Ich hatte mich einfach mal den gerüchtemäßig besseren verschrieben (Tappara) und setzte mich gespannt mit Tappara-Fähnchen, Popcorn und Cola auf meinen Platz:


Und ich muss sagen: Die Finnen können auch mal richtig Stimmung machen, mit Trommeln und Cheerleadern und Prügeleien auf dem Eis und allem drum und dran. Obwohl das Spiel aller 20 Sekunden für ne Pause unterbrochen wurde, war es daher nie langweilig. Gerne wieder.


Übrigens hat natürlich Tappara 3:0 gewonnen. Kiitos Tappara!

Während ich die restlichen Abende mit Hausaufgaben (ich kann das Thema "elektronische Patientenakte" kaum noch hören), der ersten Weihnachtsfeier, einem leckeren Chilli-Con-Carne-Abend und einem Treff mit meiner spanischen Buddygroup zum Türmchenbauen (ich muss mir in Deutschland unbedingt einen spanischen Tandempartner suchen) verbracht habe, wurde ich auch noch auf die bevorstehende Weihnachtszeit (besser auf die bevorstehende Vorweihnachtszeit) eingestimmt. Das geschah in Form eines Paketes meiner Großeltern, gefüllt mit Kalendern, Räucherkerzen, einem Räuchermännel, diversen Süßigkeiten (Marzipan herrscht und ist natürlich schon wider alle) und (bemerkenswert wie aufmerksam mein Blog gelesen wird) zwei deutschen Collegeblöcken. Nochmal vielen Dank!
Angeregt dadurch und da mein Medienkonsum derzeit eh sehr hoch ist (ich zeichne jetzt online deutsche Fernsehsendungen auf und bin natürlich auch im Skandalgeprägten studi-vz angemeldet), habe ich mir gleich ein paar deutsche, englische und finnische Weihnachtslieder heruntergeladen und trat damit beim Lautstärkewettbewerb unseres Appartments gegen die Bollywoodmusik meines Mitbewohners an.
Außerdem habe ich ein neues Lieblingslied entdeckt ("Kelpaat kelle vaan" von Juha Tapio), was ich die ganze Zeit verzweifelt versuche zu überstzen, und gute alte Deutsche wieder entdeckt: Achim Reichel, die Ärzte, die Toten Hosen, Heinz Rudolf Kunze und eben Rio Reiser.
Letzterer hat mir den Ohrwurm "Halt Dich an Deiner Liebe fest" eingebracht. Auch wenn ich mich hier schon manchmal gefragt habe, ob die Liebe überhaupt festhaltenswert ist oder sie einfach nur Spaß daran hat, uns alle zu verarschen (Ist schon mal jemanden aufgefallen, dass diejenigen die die Liebe mit Füßen treten, von ihr am meisten profitieren und diejenigen, die um sie kämpfen, ihrerseits nur mit Füßen getreten werden?). Doch gerade dieser Gedanke macht sie mir fast wieder sympathisch. Denn nicht nur bei der Liebe, sondern beim gesamten Leben (oder nennt es Gott, Natur der Dinge, wie auch immer) schätze ich den Zynismus, welcher an den Tag gelegt wird. Wenn das Leben uns nicht immer so ernst nimmt, lernt man dadurch nur, sich selbst und auch das Leben nicht so ernst zu nehmen, und das hat viel positives. Um diese philisophische Runde jedoch abzuschließen, noch eine Frage, die mir vor kurzem durch meinen runden pissblonden Kopf gegangen ist: "Muss Gott eigentlich manchmal kotzen?"
Habt aber keine Angst! Ich plane nicht, die finnische Suizidrate noch weiter nach oben zu treiben (auch wenn die Dunkelheit nicht gerade motivierend ist). Ich will nur nicht verheimlichen, dass es auch mal schlechte Tage gibt. Um so erstaunlicher finde ich, dass ich glaube festzustellen, ein Stück gelassener geworden zu sein und dabei eine mir wichtige Eigenschaft beibehalten zu haben: für sich selbst der beste Auf-den-Boden-Zurückholer zu sein...

Bis auf 'ne kleine Erkältung geht es mir aber momentan ziemlich gut, was man von meiner Personenwaage nicht gerade behaupten kann.

Vor-Vor-weihnachtliche Grüße euch Mitfinnen und vor allem euch November-Sommer-Genießern,
Oli

P.S.: Excuse my French! (entschuldigt meine zu direkte Ausdrucksweise)

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