Klassenfahrt sin camisa negra
Hallo,
also irgendwie ist das bis jetzt hier noch wie eine große Klassenfahrt: Mit den Kindern, mit denen man zur Schule geht, wohnt man gemeinsam in einem etwas schäbigen Haus, macht tagsüber Wanderausflüge und so und geht abends feiern.
So war ich mit meiner Tutorgruppe am Donnerstag beispielsweise im Appartment meines Tutors eingeladen, wo wir bei Bier und finnischen Wodka (hatte ich mal aus Spaß mitgebracht, schmeckt aber wie Lakritzsaft) quasi ne Preparty zum späteren Event gefeiert haben (wie ich später erfahren habe, haben andere Gruppen ne Kneipentour mit lustigen Aufgaben gemacht, das wäre sogar noch besser gewesen, denke ich). Und da hat man mal gesehen, dass es in Sachen Wohnheim auch anders geht: Er wohnt in einem relativ modernen und gepflegten Wohnheim, in sehr ruhiger Lage (man bemerkt da keine Seele) mitten im Wald und hat trotzdem nur drei Schritte bis zum Campus und der Studentensauna. Aber dieser Luxus bleibt mir als Austauschstudent wohl verwehrt.
Wie dem auch sei, anschließend sind wir dann gemeinsam mit dem Bus in die Innenstadt gefahren (dauert so ne halbe Stunde) und in den "Ilves"-Club gegangen. Das ist ein übelster Edelschuppen, in dem am Wochenende wohl nur die Anzugträger über 30 abhängen, nachdem sie den Eintritt von 24 Euro bezahlt haben versteht sich. Doch zum Glück ist der Eintritt in den meisten Clubs von Diensatg bis Donnerstag frei und damit ideal für Studenten. Und für die hotelartige Toilette und den blinkenden Dancefloor habe ich ausnahmsweise auch gerne mal über 6 Euro für nen "Cocktail" ausgegeben. Der Anfang war etwas langweilig, doch dann hatte der DJ die spanischsprachige Musik ("para bailar la bamba") und ähnliches entdeckt, so dass fast die gesamte Erasmusbande am Tanzen war. Doch wir waren nicht allein: Es gab so ein oder zwei ältere Pärchen (um die 60 denke ich), die verliebt wie vor 40 Jahren ihre Tanzkünste zu zeitgenössiger Musik vorgeführt haben. Wirklich süß, vielleicht kann ich irgendwo ein Foto davon auftreiben. Gegen halb vier sind wir dann wieder zurück nach Hervanta gefahren und waren am kommenden Tag alle sehr sehr müüüüüde.
Gestern abend dann ging es zum Särkijärvi, einen See, der zwar wahnsinnig schön, aber auch ein Stückchen entfernt ist. Dort war Barbeque angesagt, was ich mir wie typisches Grillen vorgestellt habe. Doch eigentlich war es ein Würstchen-am-Spieß-ins-Lagerfeuer-halten, auch sehr lustig.

Unsere deutschen Mädels haben wieder mal an alles gedacht, an was man selbst nie denken würde: Sitzdecke, Zaziki, Brötchen ... Aber auch andere Nationen waren mit dabei und diesmal sogar relativ viele finnische Tutoren. Eine davon sprach auf Grund ihres Auslandssemesters in Dresden sehr gut deutsch und hat uns gleich mal in ihr Sommerhaus (finnisch: mökki; ohne Strom und fließend Wasser, dafür direkt am See und in ruhiger Laage) eingeladen.

Die Overalls sind übrigens typisch für die Studenten hier. Sie tragen sie in den Farben ihrer Fakultät und sammeln auf Partys etc. fleißig Sticker zum Aufnähen. Mal sehen, ob ich auch einen ergattern kann...
Zurück zum Grillen: Die erste Wurst gab's for free, danach sollten wir uns selber was mitbringen. An der Stelle muss ich erwähnen, wiiiiiiiiiiie schwer die finnische Sprache ist: sehr schwer. Vor allem, was die Vokabeln angeht, denn diese ähneln in keinster Weise dem Deutschen. So hatte ich im Supermarkt statt Himbeersaft mal Himbeergelee im Tetrapack gekauft, mir mein Frühstücksbrot mit Kümmel (was ja wohl ohne Zweifel pervers ist) besorgt und eben fürs Grillen auch statt Hähnchenfiletsteaks eher Hähnchengeschnätzeltes erwischt, was sich nur schwer auf den Stock fädeln ließ und noch schwerer zu Grillen war.

Nach ca. 2 Stunden hatte ich die Mischung aus Schaslik (k.A. wie man das schreibt) und Döner dann durch und war natürlich immer noch hungrig, so dass ich mich bei anderen Durchschnurren musste.
Trotzdem war es ein wirklich gelungener Abend, den wir dann mit finnischen Studentenliedern und Hüpfübungen ausklingen lassen haben.

Bis bald,
Oli
also irgendwie ist das bis jetzt hier noch wie eine große Klassenfahrt: Mit den Kindern, mit denen man zur Schule geht, wohnt man gemeinsam in einem etwas schäbigen Haus, macht tagsüber Wanderausflüge und so und geht abends feiern.
So war ich mit meiner Tutorgruppe am Donnerstag beispielsweise im Appartment meines Tutors eingeladen, wo wir bei Bier und finnischen Wodka (hatte ich mal aus Spaß mitgebracht, schmeckt aber wie Lakritzsaft) quasi ne Preparty zum späteren Event gefeiert haben (wie ich später erfahren habe, haben andere Gruppen ne Kneipentour mit lustigen Aufgaben gemacht, das wäre sogar noch besser gewesen, denke ich). Und da hat man mal gesehen, dass es in Sachen Wohnheim auch anders geht: Er wohnt in einem relativ modernen und gepflegten Wohnheim, in sehr ruhiger Lage (man bemerkt da keine Seele) mitten im Wald und hat trotzdem nur drei Schritte bis zum Campus und der Studentensauna. Aber dieser Luxus bleibt mir als Austauschstudent wohl verwehrt.
Wie dem auch sei, anschließend sind wir dann gemeinsam mit dem Bus in die Innenstadt gefahren (dauert so ne halbe Stunde) und in den "Ilves"-Club gegangen. Das ist ein übelster Edelschuppen, in dem am Wochenende wohl nur die Anzugträger über 30 abhängen, nachdem sie den Eintritt von 24 Euro bezahlt haben versteht sich. Doch zum Glück ist der Eintritt in den meisten Clubs von Diensatg bis Donnerstag frei und damit ideal für Studenten. Und für die hotelartige Toilette und den blinkenden Dancefloor habe ich ausnahmsweise auch gerne mal über 6 Euro für nen "Cocktail" ausgegeben. Der Anfang war etwas langweilig, doch dann hatte der DJ die spanischsprachige Musik ("para bailar la bamba") und ähnliches entdeckt, so dass fast die gesamte Erasmusbande am Tanzen war. Doch wir waren nicht allein: Es gab so ein oder zwei ältere Pärchen (um die 60 denke ich), die verliebt wie vor 40 Jahren ihre Tanzkünste zu zeitgenössiger Musik vorgeführt haben. Wirklich süß, vielleicht kann ich irgendwo ein Foto davon auftreiben. Gegen halb vier sind wir dann wieder zurück nach Hervanta gefahren und waren am kommenden Tag alle sehr sehr müüüüüde.
Gestern abend dann ging es zum Särkijärvi, einen See, der zwar wahnsinnig schön, aber auch ein Stückchen entfernt ist. Dort war Barbeque angesagt, was ich mir wie typisches Grillen vorgestellt habe. Doch eigentlich war es ein Würstchen-am-Spieß-ins-Lagerfeuer-halten, auch sehr lustig.

Unsere deutschen Mädels haben wieder mal an alles gedacht, an was man selbst nie denken würde: Sitzdecke, Zaziki, Brötchen ... Aber auch andere Nationen waren mit dabei und diesmal sogar relativ viele finnische Tutoren. Eine davon sprach auf Grund ihres Auslandssemesters in Dresden sehr gut deutsch und hat uns gleich mal in ihr Sommerhaus (finnisch: mökki; ohne Strom und fließend Wasser, dafür direkt am See und in ruhiger Laage) eingeladen.

Die Overalls sind übrigens typisch für die Studenten hier. Sie tragen sie in den Farben ihrer Fakultät und sammeln auf Partys etc. fleißig Sticker zum Aufnähen. Mal sehen, ob ich auch einen ergattern kann...
Zurück zum Grillen: Die erste Wurst gab's for free, danach sollten wir uns selber was mitbringen. An der Stelle muss ich erwähnen, wiiiiiiiiiiie schwer die finnische Sprache ist: sehr schwer. Vor allem, was die Vokabeln angeht, denn diese ähneln in keinster Weise dem Deutschen. So hatte ich im Supermarkt statt Himbeersaft mal Himbeergelee im Tetrapack gekauft, mir mein Frühstücksbrot mit Kümmel (was ja wohl ohne Zweifel pervers ist) besorgt und eben fürs Grillen auch statt Hähnchenfiletsteaks eher Hähnchengeschnätzeltes erwischt, was sich nur schwer auf den Stock fädeln ließ und noch schwerer zu Grillen war.

Nach ca. 2 Stunden hatte ich die Mischung aus Schaslik (k.A. wie man das schreibt) und Döner dann durch und war natürlich immer noch hungrig, so dass ich mich bei anderen Durchschnurren musste.
Trotzdem war es ein wirklich gelungener Abend, den wir dann mit finnischen Studentenliedern und Hüpfübungen ausklingen lassen haben.

Bis bald,
Oli
2 Comments:
Hallo Oli du alter Finne!! Na, bei dir scheint ja auch alles im Lot zu sein,wa?! Mir gehts auch gut...habs jetzt endlich mal geschafft alles hier durchzulesen..is ja schon recht viel zusammengekommen!!Aber du scheinst ja einen recht zufriedenen Eindruck zu machen!! Das is scheen!!:) Wenn de willst kannste ja auch mal auf unsere HP kommen: www.schnubbi.wobistdujetzt.com Viel Spass noch! Australische Gruesse nach Finnland von Sarah ;)
By
Anonym, at 21.10.06
Terve Sarah,
Dankeschön für Deinen Beitrag und Deine Grüße und ich fühl mich geehrt und so.
Mutta to make things worst: Ich glaube Dir fehlen noch 4 Beiträge oder so ;-) Will heißen, dass Du auf der ersten Seite die älteren Beiträge irgendwann nicht mehr siehst... :-)
Anyway, kuitenkin, bei Gelegenheit schau ich nochmal auf Deine Seite vorbei (war da schon mal und hab viel gelacht), aber erst mal viele finnische Grüße zurück nach da unten (down-under).
Oli :-)
P.S.: Bei euch beginnt der Sommer, hier hat es schon geschneit.
By
Oliver, at 21.10.06
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